Monatsspruch April 2020

Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
Matthäus 20,28

Der Monatsspruch für den April ist dem Auferstehungskapitel des 1. Korintherbriefes entnommen. Das passt. Schließlich ist bald Ostern. Für mich ist 1. Korinther 15 eins der schönsten Kapitel der Bibel. Weil es Hoffnung macht. Über den Tod hinaus.

Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit.
Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft.
Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.
(1 Kor 15,43f)

In diesen Tagen, in denen der Tod uns aufdringlicher nahekommt als zu anderen Zeiten, sind diese Worte mir ein großer Trost. Sie nehmen mir nicht die Angst. Aber sie halten eine Zukunft jenseits der Angst offen. Und ich frage mich: Wenn es das gibt – Hoffnung, die über die Angst hinausweist –, trägt die dann nur, wenn’s ans Sterben geht? (Was schon eine ganze Menge wäre!) Oder trägt die vielleicht auch im Leben davor?

Wenn wir darüber nachdenken, wie es nach der Corona-Krise weitergehen soll: Wird dann etwas gesät, was weniger verweslich ist als das, was wir vorher gesät haben? Werden wir nachhaltiger, ressourcenschonender, rücksichtsvoller, freundlicher miteinander umgehen? Werden dann endlich die Niedrigen aufgerichtet und die Gewaltigen vom Thron gestoßen? (Lk 1,52) Kriegen wir unsere Mutlosigkeit und die Schwächen unseres Handelns angesichts globaler Herausforderungen in den Griff? Entwickeln wir miteinander etwas Kraftvolles, das wirklich allen zugutekommt? Ohne Ausnahmen? (#LeaveNoOneBehind) Werden wir aufstehen, aufrecht gehen, füreinander einstehen? Und wird es in alledem nicht nur um Materielles gehen, um den „natürlichen Leib“, sondern bekommt das Spirituelle mehr Raum und neue Kraft? Kommt da vielleicht auch neues Leben in den „geistlichen Leib“, den „Leib Christi“, die Kirche?

Vor einigen Jahren habe ich ein kleines Osterlied geschrieben. Die Noten dazu findet ihr als Anlage zu diesem Newsletter. Vielleicht habt ihr Lust, dieses Lied in den kommenden Tagen mal (miteinander) zu singen. Es bringt die Hoffnung zum Ausdruck, dass Ostern – die gute Nachricht von der Auferstehung – nicht nur für das Leben nach dem Tod, sondern auch für das Leben vor dem Tod Bedeutung hat.

Ostern, wer hätte das gedacht!
Etwas Neues fängt an.
Hoffnung, die uns Beine macht.
Osterlicht bricht sich Bahn.
Ostern, seht nur, das Grab ist leer!
Totgesagte steh’n auf!
Gestern keine Zukunft mehr,
heute total gut drauf!

Volkmar Hamp