Monatsspruch Februar 2022

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
(Eph 4,26 (L))

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!

Schon oft habe ich im Zustand größter Verärgerung Emails geschrieben und sofort abgeschickt. In der Regel hätte ich besser erst einmal eine Nacht darüber geschlafen. Und ebenso oft wäre es sinnvoller gewesen, das persönliche Gespräch zu suchen, miteinander zu reden.

Was hilft uns, wenn wir zornig sind? Wie schaffen wir es, trotz höchster Erregung, uns wieder abzuregen? Wer hilft uns von der Palme herunter, wenn wir erst einmal auf ihr sind? Warum werden wir sauer, weshalb haben wir „Hals“, wieso triggern uns bestimmte Menschen? Der, die, das, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm!

Halten wir einen Moment an und inne. Geben wir unserem Zorn zunächst Gelegenheit, uns aufzuwühlen. Und schauen wir, was aus der Tiefe in uns aufsteigt. Denn es gibt einen Grund, einen Anlass oder Auslöser für unsere heftigen Gefühle. Wir haben hier ein echtes Problem. Und es wäre schädlich für uns, für uns selbst wie für die Beziehung, um die es hier geht, würden wir unsere Erregung verdrängen. Der Zorn selbst ist nichts Schlechtes! Die Frage aber ist, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum folgt. Jesus geht uns voran.

Wir müssen in diesen Momenten des Zorns weder einander verjagen – noch den Konflikt vertagen. Versündigt euch nicht aneinander. Lauft nicht voreinander weg, geht euch nicht tagelang aus dem Weg. Kultiviert euren Ärger nicht. Findet euch nicht mit ihm ab. Bearbeitet ihn. Achtet auf die Qualität eures gemeinsamen Lebens. Vergebt einander, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Es geht in diesem Vers um das Miteinander einer christlichen Gemeinschaft. Wenn wir als Gemeinde, als Baptistenkirche Wedding, uns auf „Leitlinien“ einigen, diese hier hilft uns, auf unsere Stimmung zu achten. Stimmt es in unserem Miteinander? Ist das stimmig mit dem, was, konkreter: an den wir glauben?

Peter Jörgensen