Editorial Januar 2022

Monatsspruch Januar 2022

Jesus Christus spricht: Kommt und seht!
(Johannes 1,39)

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben,

„Wohin sollen wir kommen, wenn wir zu dir wollen?“ In anderen Worten: „Wo wohnst du, wo hältst du dich auf, wo finden wir dich?“ Andreas und ein anderer Mann, Schüler von Johannes dem Täufer, hatten sich an die Fersen Jesu geheftet. Er ging herum, sie folgten ihm. „Was sucht ihr?“, fragte Jesus sie. Ihre Antwort glich einer Bewerbung. „Mein Meister,“ so fingen sie an, um ihren Schulwechsel vorzubereiten. Bei Johannes hatten sie für ihr Leben lernen wollen. Man lernt ja nicht für die Schule oder das Lehrpersonal, sondern für das Leben, für das eigene Leben, für sich! Und bei Johannes hatten sie gelernt, dass dieser Jesus, wie sie selbst auch er Nachfahre eines umherziehenden Aramäers (5. Mose 26,5), Kinder Abrahams sie alle, die Sünde der Welt wegnimmt. Jesus, das Lamm Gottes.

Nun also der gewünschte Wechsel zur Meisterschule. Und Jesus öffnet die Tür, eröffnet die Möglichkeit, den Tag mit ihm zu verbringen. Kommt mit, schaut ihn euch an, meinen kleinen Lehrsalon. Und, wie man so sagt, am Ende des Tages, hatten sie nicht nur gesehen, sondern erkannt. Und sie laufen zu ihren Nächsten, berichten, wen sie kennengelernt haben. „Wir haben den Messias gefunden!“

Im Letzten blieb Jesus heimatlos, ein Umherziehender. „Füchse haben ihren Bau und Vögel haben Nester, doch der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.“ (Lukas 9,58) Sein Zuhause – nicht aus Stroh und Lehm, Stein oder Glas und Stahl, nicht aus irgendeinem Baumaterial. Heimat. Ja. Beim Ewigen. Dort haben wir unsere „Wohnungen“.

So der Herr will und wir leben, werden wir in diesem Jahr in unser erneuertes, erweitertes Haus einziehen. Es wird, so hoffen wir, ein Lernort sein. Wie wollen wir leben, wie sollen wir leben? Wo finden wir Sinn? Und wo Vergebung?

Gottes Engel klettern zwischen Himmel und Erde, hinauf und hinunter (1. Mose 28,12; Joh 1,51). In unserem Haus darf und soll geklettert werden. Wir werden dabei Engel treffen. Und in unserer Sehnsucht nach Heimat, nach Geborgenheit, nach Orientierung und Sinn und einem Ort, wo wir gesehen und erkannt werden, an dem wir mit unserer Sünde willkommen sind, sie von uns genommen wird, begegnen wir dem Wanderprediger. Jesus, der umherziehende Messias, der Gott, der zwischen Himmel und Erde herab- und hinaufklettert, spricht: „Kommt und seht!“ Er will in unseren Herzen wohnen. In ihm haben wir unsere Heimat.

In seinem Haus sind wir – willkommen!

Peter Jörgensen