Editorial April 2022

Monatsspruch April 2022

Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
(Johannes 20,18 (E))

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!

„Eine Pressemeldung als Monatsspruch?“ – Das war mein erster Gedanke, als ich diesen Vers las. Was soll man dazu „Erbauliches“ schreiben? Aber hey! Ostern kommt! Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Mit dieser „Meldung“ rühren wir an das Ur-Geheimnis unseres Glaubens. Näher werden wir dem nicht kommen, als diese drei Sätze zum Ausdruck bringen: Menschen berichten von ihren Begegnungen mit dem Auferstandenen und erzählen weiter, was ER ihnen gesagt hat.

Eine von diesen Menschen, vielleicht die erste, war Maria Magdalena. Die Schriftstellerin Luise Rinser hat ihr in dem Roman „Mirjam“ ein Denkmal gesetzt. Hier die letzten Sätze, die Maria in diesem Buch sagt:

„Wenn das Dunkel am schwärzesten ist und der Pfad sich verliert, dann ist er nahe, der Gott, doch wie beim irrenden Odysseus nimmt er die Gestalt eines Menschen an, denn nur als Mensch kann der Gott dem Menschen helfen. So bleibe ich denn, und bin nichts mehr als das Warten auf das Friedensreich.“

Warten auf das Friedensreich. Das ist unsere vornehmste Aufgabe als Christen. Und davon erzählen, weil Jesus davon erzählt hat: „Kehrt um! Denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.“ „Selig sind, die Frieden machen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

Das also sind wir: Wartende. Auf das Friedensreich Gottes Wartende. Das ist unsere Identität. Das bestimmt unser Leben. Davon erzählen wir. Das wollen wir tun: Frieden machen. Mit Gott. Mit seiner Schöpfung. Mit uns selbst. Mit unseren Nächsten und den uns Fernsten. Das ist Ostern: Erweckt werden zum Leben. Aufstehen und Frieden machen.

Volkmar Hamp