Editorial Mai 2022

Monatsspruch Mai 2022

Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.
(3. Johannes 2 (E))

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!

Jeden Tag erreichen uns schlechte Nachrichten. Jeden Tag. Viel mehr, als wir fassen können, weit mehr, als unsere Seele verkraftet. Die großen Krisen sind nicht irgendwo, sondern auch unsere. Wir sind alle davon betroffen, ohne Ausnahme. Die Kriege in dieser Welt, der in der Ukraine insbesondere, machen uns fassungslos, auch Angst. Die Pandemie liegt über unserem Leben, hat es grundsätzlich verändert, und wir wissen noch nicht, was folgt. Die Bedrohung bleibt, wir bekommen sie nicht zu fassen. Wir sorgen uns, nicht nur um den nächsten Tag, nicht nur um dieses Jahr. Es wird nicht mehr, wie es war.

Wer tröstet uns? Was tröstet uns? Zunächst einmal: Ja, der Zustand dieser unserer Welt ist traurig, überaus traurig und Tränen sind angebracht. Es ist zum Schämen, zum Heulen, und auch zum Schreien. Der seelische Schmerz – und für manche Menschen der körperliche – ist zum Teil unerträglich. Fast zum Verzweifeln. Fast? Sind die Zweifel größer als unser Glaube? Die Wucht, zu wissen, was uns ökologisch und ökonomisch droht, entfacht einen Sturm, in dem unser Glaube untergehen kann. Gott sieht unsere Tränen. Er kennt unsere Angst. Jesus hat geweint und vor Verlassenheit geschrien.

Ostern, auch das orthodoxe Osterfest in Russland und in der Ukraine, liegt gerade hinter uns. Was liegt vor uns? Gott will diese Welt verwandeln. Unsere Herzen sollen erneuert werden. Die ganze Schöpfung steht unter dieser Verheißung: zu ihm hin sind wir geschaffen. Nur hier, bei dem Ewigen, kommen unsere Herzen zur Ruhe, finden wir Trost, ergeht es unserer Seele wohl. Unsere Hoffnung ruht auf ihm, unserem Herrn.

Peter Jörgensen