Editorial 19. Juni 2020

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gemeinde,
nehmt ihr diese Worte Jesu persönlich? Dazu sind sie da. Auch heute noch, fast zweitausend Jahre nachdem Jesus diese Einladung aussprach. Ungezählte Menschen sind dieser Aufforderung gefolgt. Mehr noch, sind diesem Menschen vertrauensvoll gefolgt. Weite und Grenze liegen in dem Wort „alle“. Wir wissen uns deshalb angesprochen, weil mit dieser Adresse auch wir gemeint sind. Aber auch alle anderen.

Unsere Begrenzung liegt oft genau da, diese Weite nicht denken oder leben zu können. Das alte Wort „Erquickung“ bedeutet „neu beleben“. Unsere Lebendigkeit soll wiederhergestellt werden, wo wir müde geworden sind. Das, was lahm geworden ist, die, die lahm geworden sind, sollen frische Energie bekommen. Jesus hat an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass es eine höhere Lebensqualität hat, für andere da zu sein als nur an sich zu denken. Quicklebendig sind die, die anderen ein gutes Leben gönnen und ihnen helfen, wo sie Mühe haben oder beladen sind.

Diese Entgrenzung, diese Weite ist der Horizont des Himmelreichs. „Der Bogen des moralischen Universums mag sich in Richtung Gerechtigkeit biegen, aber er biegt sich nicht von alleine.“ Martin Luther King jr. sprach so, im Geiste Jesu. Auf einem langen Marsch immer wieder erfrischt zu werden ist Jesu Versprechen an uns. Wir sind mit ihm unterwegs und mit allen anderen, die Lasten tragen und viel Mühe haben, Gerechtigkeit und Frieden für alle zu suchen. Seine Verheißung gilt allen Menschen. Allen.

Peter Jörgensen