Editorial Juli/August 2022

Monatsspruch Juli 2022

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.
(Psalm 42,3 (L=E))

Monatsspruch August 2022

Wie die Hirschkuh lechzt an versiegten Bächen,
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
Meine Seele dürstet nach Gott,
dem lebendigen Gott.
Wann darf ich kommen
und Gottes Angesicht schauen?
Meine Tränen sind mein Brot
bei Tag und bei Nacht,
denn allezeit sagen sie zu mir:
Wo ist dein Gott?
Daran will ich denken
und mich in meiner Seele erinnern,
dass ich einherging in dichtem Gedränge, mit ihnen ging
zum Haus Gottes
mit lautem Jubel und Dank
in feiernder Menge.
Was bist du so gebeugt, meine Seele,
und so unruhig in mir?
Harre auf Gott, denn ich werde ihn wieder preisen,
ihn, meine Hilfe und meinen Gott.

Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.
(1. Chronik 16,33 (E))

 

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!

Fahren wir ans Meer oder in die Berge? Ist es ein Aufbruch gen Norden, Osten, Westen, Süden? Ab in die Uckermark? In den Spreewald? Legen wir uns in die Hängematte oder soll es ein Aktivurlaub werden? Strandbad Wannsee, Müggelsee, Tegeler Forst, Strandbad Plötzensee, Volkspark Rehberge oder Klettern und Baden im Humboldthain? Kroatien oder Balkonien? Wo ist es im Wedding am schönsten? Das althochdeutsche Wort „urloub“, das seit dem 8. Jahrhundert in Gebrauch ist, bedeutete schlicht „Erlaubnis“. Frei zu sein für eine Zeit, tun und lassen zu können, wonach der Seele ist. Das geht auch zuhause.

In diesem Sinne lade ich zu einem Pilger:innenweg ein. Wir starten mit dem Monatsspruch für Juli: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Entlang des Psalms nehmen wir wandernd unsere Sehnsucht wahr, unseren Schmerz, unsere Krankheiten, unsere Verluste, unsere Tränen, den Wunsch zu Gott heimzukehren, von dem wir kommen, sein Angesicht zu schauen. Wir sind oft gebeugt und unruhig im Angesicht der kleinen und großen Krisen unseres Lebens und des Zustands dieser Welt.

Wir pilgern weiter und denken an vergangene Tage. Unsere Seele erinnert sich an die schönen Momente des Lebens und die Wunder Gottes, die wir erlebt haben. Ich will mich in meiner Seele erinnern … an die guten Tage. An den Glanz, den ich bei Gott gefunden habe. An die vielen Momente, in denen ich gejubelt habe vor Freude, mich gefreut habe über das Leben und seine Schönheit. Ich habe es gefeiert. Dankbar war ich – und will es bleiben.

Am Ende unseres Weges, Monatsspruch August: „Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.“ Sein Gericht ist unsere Erlösung. Er schenkt uns die Freiheit, erlaubt uns zu leben. Urlaub in der Gegenwart des Ewigen.

Einen schönen Sommer wünscht
Peter Jörgensen