Editorial 30. April 2021

Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! (Sprüche 31,8 (E))

Liebe Freund:innen,

ein König erinnert sich an die Mahnungen seiner Mutter: Junge, berausche dich nicht, weder an deiner Macht noch mit anderen Drogen. Sei nüchtern, du hast einen verantwortungsvollen Job. Mach uns keine Schande. Die meisten Menschen sind schwach, viele sind mittellos und in der Regel zu unrecht arm und elend. Für sie musst du da sein. Deine Aufgabe ist es, privilegiert wie du bist, ihnen aus dem Elend und zu ihrem Recht zu verhelfen. Auf dich sollen sie sich verlassen können, auf dich müssen sie zählen können! Du darfst nicht schweigen, dich nicht aus der Verantwortung stehlen. Wer denn sonst soll für sie streiten? Mach deinen Mund auf, dafür hast du ihn! Viel zu viele „waschen ihre Hände in Unschuld“. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen … darf für dich nicht gelten. Sag, was ist, sprich aus, was du siehst, werde laut, wo du von Unrecht hörst. Schaffe Recht, sorge für Gerechtigkeit! Wenn wir heute aus der Weisheitsliteratur des Judentums zitieren, wie es der Jude Jesus auch tat, geht es um bedeutend mehr als „das Lob der tüchtigen Frau“. Es geht um uns.

Sprüche 31

10 Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen. 11 Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln. 12 Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang. 13 Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen. 14 Sie ist wie ein Kaufmannsschiff; ihre Nahrung bringt sie von ferne. 15 Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause und den Mägden ihr Teil. 16 Sie trachtet nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg vom Ertrag ihrer Hände. 17 Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und macht ihre Arme stark. 18 Sie merkt, wie ihr Handel Gewinn bringt; ihr Licht verlischt des Nachts nicht. 19 Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel. 20 Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Bedürftigen. 21 Sie fürchtet für die Ihren nicht den Schnee; denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider. 22 Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwan d und Purpur ist ihr Kleid. 23 Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes. 24 Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt sie dem Händler. 25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages. 26 Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung. 27 Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr Brot nicht mit Faulheit. 28 Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: 29 »Es sind wohl viele tüchtige Töchter, du aber übertriffst sie alle.« 30 Lieblich und schön sein ist nichts; eine Frau, die den Herrn fürchtet, soll man loben. 31 Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke sollen sie loben in den Toren! Königinmutter sprach zu ihrem Sohn: sieh’ zu, das kannst du auch!

Peter Jörgensen