Editorial Juli/August 2025

Monatsspruch Juli 2025

„Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“
Philipper 4,6 (E)

Monatsspruch August 2025

„Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.“
Apostelgeschichte 26,22 (L)

Liebe Lesende, liebe Freund:innen, liebe Geschwister im Glauben!

Macht euch keine Sorgen! Na, wenn das so einfach wäre.
Warum sollen wir uns eigentlich keine Sorgen machen? Ist es nicht auch gut, wenn wir das tun? Es zeugt doch von Sorgfalt, wenn ich an das denke, was kommen kann und dabei auch daran denke, was alles fehlgehen kann und was im schlimmsten Fall geschehen könnte. Das Miteinbeziehen des „Worst Case“ in meine Planung hilft mir doch das Risiko einzuschätzen, das macht meine Planung doch erst tragfähig. So kann ich doch erst geeignete Vorkehrungen treffen und dem Schlimmsten vorbeugen. Das ist doch richtig, wichtig und gut. Oder?

Mein Sorgen hilft mir eventuell, mich gut vorzubereiten, aber es gibt keine Sicherheit.
Möglicherweise treffe ich so die richtigen Entscheidungen, aber es kann auch dazu führen, dass ich mir immer größere Sorgen mache und Angst habe vor dem, was kommt und diese Angst wächst, je mehr ich darüber nachdenke. Sorgen scheinen einerseits ein adäquates Mittel zur gründlichen Planung, aber andererseits lassen sie Ängste wachsen. Sorgen schaffen keine Sicherheit, aber sie bestimmen unsere Blickrichtung: Wir schauen auf das, was schwierig ist und Mühe macht, schief gehen könnte oder auf das, was fehlt.

Philipper 4,6 lädt uns ein, unsere Blickrichtung zu verändern.
Weg von dem, was Mühe macht, weg von den Schwierigkeiten: Auf Jesus hin.
Mit Gebet und Dank richten wir uns auf Jesus aus. Unser Blick ist auf ihn gerichtet. Und das verändert uns. Wir sehen auf Jesus, der selbst dazu auffordert: Sorgt euch um nichts! Wir sehen auf Jesus, der uns Blumen und Vögel als Beispiel für Schönheit und Leichtigkeit vorstellt und uns einlädt, auf Gott zu vertrauen.

Das ist ein schöner Tausch: Vertrauen statt Sorgen – sich Gott anvertrauen, statt sich Sorgen zu machen. Dabei werden die Schwierigkeiten nicht ignoriert. Sie werden wahrgenommen und mit Bitten und Flehen ausgedrückt. Der Blick geht weg von den Problemen hin zu Gott, an den sich die Gebete richten. Schwierigkeiten wahrnehmen, als Gebet formulieren, sich auf Gott ausrichten und dann loslassen. Das bringt Frieden.
Und der Friede Gottes, der höher ist als jede Vernunft, als jedes gute und richtige Denken, Sorgen und Planen, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Prof. Dr. Andrea Klimt (Theologische Hochschule Elstal)